Magnetstimulation gegen Blasenschwäche bzw. Harninkontinenz
QRS Pelvicenter rPMS, auch bekannt als Magnetstimulation, Magnetstuhl oder Magnetstuhltherapie ist eine apparative Beckenbodentherapie bei der die Beckenbodenmuskulatur mittels einem pulsierenden Magnetfeld gekräftigt wird. Das passive Muskeltraining erfordert kein aktives Zutun des Patienten, wodurch auch bewegungseingeschränkte Patienten effektiv behandelt werden können.
Die Verfahrens-Familie wird rPMS (repetitive periphere Magnetstimulation) genannt. Die Beckenboden- und umliegende Rumpf- sowie Oberschenkel-Muskulatur wird über magnetisch hochdosierte Impuls-Signale angesteuert. Die Muskelfasern werden ohne willentliches Zutun des Patienten rhythmisch kontrahiert und wieder entspannt.
Wie funktioniert die Magnetstimulation??
Verfahrensbeschreibung
Der Effekt der QRS Pelvicenter Magnetstimulation ist mit der TENS/EMS-Funktionsweise vergleichbar. Die Magnetstuhltherapie ist jedoch aus technischer Sicht das deutlich komplexere Verfahren. Muskeln werden über einen erzeugten Stromfluss in den Muskelnerven zur Kontraktion gebracht. Die Vorteile gegenüber der elektrischen Nervenstimulation sind zum einen, dass es nicht zu schmerzhaften Hautafferenzen kommt und dass das Magnetfeld des QRS Pelvicenters deutlich tiefer in das Gewebe eindringt als alle anderen Methoden.
Nachfolgendes Diagramm zeigt die Dimensionen der Magnetfeld-Applikation bei 60% der Pelvicenter-Leistung an. Die effektive Eindringtiefe beträgt bei 60% Leistung ca. 120 mm. Bei höheren Stufen steigt die Eindringtiefe des Wirkfeldes auf bis zu 150 mm an. Die Wirkfeldbreite des Magnetfeldes beträgt bei 100% Leistung ca. 300 mm.
Bei der Pelvicenter-Therapie findet keine Stromübertragung über Kabel bzw. Elektroden oder Sonden statt. Anstatt dessen verwendet die QRS Technologie komplexe Magnetimpulse sehr hoher Intensität, die von aussen tief in den Körper gelangen.
Dort entsteht ein elektrisches Feld, das motorische Nerven zu einer natürlichen Entladung zwingt. Dies führt zu einer starken Kontraktion sämtlicher Muskeln, die im Versorgungsgebiet dieser Nerven liegen. Eine rPMS bewirkt aber nicht nur ein extremes Muskeltraining, sondern löst in Propriozeptoren („Messfühler in der Muskulatur“) afferente Nervenimpulse aus, die ins zentrale Nervensystem (ZNS) gelangen. Dort sitzt das sog. Repräsentationszentrum für Muskelbewegung und Koordination, welches durch die neuen Signale starke Umbauprozesse und eine Re-Organisation erfährt. Sollen sich dann später die stimulierten Muskeln (des Beckenbodens) wieder völlig natürlich kontrahieren, werden durch diese plastische Neuordnung des ZNS wesentlich mehr Muskelfasern angesprochen als früher.
Was dabei wichtig ist: Sensible Nervenfasern werden aufgrund ihres geringen Durchmessers durch eine Magnetstimulation nicht stimuliert. Eine Magnetfeldtherapie mit dem QRS Pelvicenter läuft vollkommen schmerzfrei ab.
Während einer 15 bis 20-minütigen Therapiesitzung auf dem QRS Pelvicenter wird die Beckenbodenmuskulatur bis mehrere tausend mal kontrahiert. Ein Beckenbodentraining mit dem QRS Pelvicenter ist unvergleichlich stärker und effizienter, als es mit einem klassischen Beckenbodentraining erreicht werden kann. Es existiert keine effektivere und gleichzeitig bequemere therapeutische Massnahme, eine schwach gewordene Beckenbodenmuskulatur wieder zu reaktivieren.
Weitere detaillierte Informationen erhalten Sie auf unserer Informationsseite zum Pelvicenter: Pelvicenter.com.
Wer ist der Patient?
Das Patienten-Potential reicht von Frauen, die gerade entbunden haben und einer späteren Harninkontinenz vorbeugen wollen, bis hin zur älteren Dame mit einer Blasenschwäche, die einen invasiven urologischen Eingriff verweigert oder bei der andere klassische Massnahmen schwer durchführbar sind.
Die rPMS ist auch geeignet für Patienten, die nach radikaler Prostatektomie an einer Harninkontinenz leiden. Aber auch die Impotenz ist ein wichtiges Einsatzgebiet. Die meisten erektilen Dysfunktionen basieren entweder auf einer venösen Abflussstörung oder einem Umbauprozess der Schwellkörper im Penis (Fibrosierug). Für beides existiert für eine rPMS-Behandlung ein nachvollziehbares Wirkmodell. Weitere Informationen dazu erhalten Sie unter auf unserer Pelvicenter-Informationsseite unter Indikationen.
Vergleich mit klassischem Beckenbodentraining
Die Universität Wien führte eine Studie (August 2015) an 73 Pflegeheimbewohner durch, um das Pelvicenter mit dem klassischen Beckenbodentraining zu vergleichen. 39 Personen nahmen am klassischen Beckenbodentraining teil, mit 34 Personen wurde das Beckenbodentraining auf dem Pelvicenter durchgeführt. Die Formen der Harninkontinenz waren gemischte Inkontinenz und Stressinkontinenz. Das Durchschnittsalter betrug ca. 80 Jahre.
Neben dem Therapieergebnis wurden auch die subjektiven Wahrnehmungen beider Therapiemethoden verglichen. Die vom Organisator der Studie gezogenen Schlussfolgerungen zeigen, dass das klassische Beckenbodentraining, das in konsistenter Form unter fachkundiger Anleitung angewendet wird, Ergebnisse erzielen kann, die der technologieunterstützten Therapie mit dem Pelvicenter ähneln. „Insgesamt ist jedoch offensichtlich, dass das Beckenbodentraining nur für einen kleinen Teil der Bewohner von Langzeitpflegeeinrichtungen geeignet ist, während das Pelvicenter-Training eine praktikable Behandlungsform für Personen mit Mobilitätseinschränkungen und kognitiven Beeinträchtigungen darstellt. Infolgedessen würde eine wesentlich größere Anzahl älterer Menschen Zugang zu einer angemessenen und wirksamen Inkontinenztherapie erhalten.“
Die Ergebnisse der oben genannten Studie spiegeln die Ergebnisse aller anderen Studien und Beobachtungen zu diesem Thema wider. Die Patientenzufriedenheit ist hoch. Ein Therapieabbruch ist daher sehr selten. Die Pelvicenter-Gruppe ist mit der Therapie deutlich zufriedener als die Beckenbodentrainingsgruppe. Pelvicenter: Linderung von Harninkontinenzsymptomen, signifikante Verringerung des Harndrangs, Verbesserung des individuellen Wohlbefindens. Dagegen das klassische konventionelle Beckenbodentraining: schwer anzuwenden; mäßiger Therapieerfolg.
Zusätzliche vorteilhafte Effekte
Die Muskelstimulation wirkt auf den gesamten Bereich der Körpermitte ein. Das bedeutet, dass das Training nicht nur die Beckenbodenmuskulatur trainiert, sondern zusätzlich die Muskulatur des unteren Bauches und Rückens, des Gesässes, der Oberschenkel und der (dorsalen) Schicht der hinteren Hüftmuskulatur. Diese Effekte sind ansonsten ausschliesslich mittels sportlicher Aktivität zu erreichen. Somit nimmt die Muskelstimulation mit dem Pelvicenter einen äusserst positiven Einfluss auf die gesamte Koordinationsfähigkeit des Stützapparates. Weitere Informationen erhalten Sie auf unserer Pelvicenter-Informationsseite unter Core Strenght bzw. Sarkopenie.
Bei Frequenzeinstellungen ab 35 Hz kommt es zu einer Lösung verklebter Faszien, vor allem im Lumbalis-Bereich (Lende) sowie im Gluteus maximus und medius (Lumbago Muskel). Die hohen Frequenzen können sogar Muskelverhärtungen und Nervenverklemmungen im Wirkbereich lösen.
Vorteile für den Behandler
Die Durchführung eines klassischen Beckenbodentrainings mit einem Patienten gestaltet sich in vielen Fällen schwierig. Mangelnde Kooperations-Bereitschaft vieler Patienten und eine schlechte Durchführungs-Disziplin beim verordneten Training zuhause ist die „Tagesordnung“.
Diese Situation wird mit dem QRS Pelvicenter massgeblich verändert. Der behandelnde Arzt oder Therapeut hat den Erfolg selbst in der Hand, anstatt ihn von der unkalkulierbaren Patienten-Disziplin bzw. seiner Kooperations-Bereitschaft abhängig machen zu müssen.
Vorteile für den Patienten
Der Patient sitzt im QRS Pelvicenter und spürt dabei deutlich, jedoch völlig schmerzfrei, wie seine Muskeln arbeiten. Der Patient muss nichts dazu tun. Er kann somit nichts falsch machen. Der Patient muss sich nicht entkleiden, sondern kann in Alltagskleidung die Therapiesitzungen durchführen lassen.
Überschaubare Behandlungsdauer
Empfohlen werden 2 bis 3 Therapiesitzungen zu je 15 bis 20 Minuten pro Woche. Es werden insgesamt 10 bis 20 Behandlungen für den Behandlungserfolg benötigt. Durch die gezielte medizinische Kräftigungs-Therapie der Beckenbodenmuskulatur setzt in vielen Fällen bereits nach wenigen Behandlung eine spürbare Beschwerde-Verbesserung ein.
Erfolgsaussichten
Durchgeführte Studien- und Anwendungsbeobachtungen haben neben einem hervorragenden Responder-Ergebnis eine sehr hohe Patienten-Zufriedenheit ergeben. Vorausgesetzt die Ursachen der Probleme kommen aufgrund einer geschwächten Beckenbodenmuskulatur zustande, kann von einer deutlichen Verbesserung bis hin zur Symptombefreiung ausgegangen werden.
Studienlage
Die Studienlage ist in Bezug auf die Behandlung einer Harninkontinenz eindeutig. Die Erfolgsquote liegt im Mittel bei ca. 70%. Derzeit stehen zu den eigenen Anwendungs-Beobachtungen 4 aktuelle Studien zur Verfügung. Eine aktuelle Auswertung einer Anwendungsbeobachtung der Frauenklinik frauenPUNKT (Dr. Andrea Müller-Reid, Oktober 19 bis Mai 2020) hat bei einem weiblichen Probandengut von 16 Patientinnen, die an einer Belastungsinkontinenz erkrankt waren, eine Remissionsrate von ca. 92% ergeben.
Eine Studien-Übersicht finden Sie auf der Seite >Forschung >Studien oder im Detail auf unserer >Pelvicenter-Informationsseite unter den jeweiligen Indikationen. Bei Interesse senden wir Ihnen gerne eine Kopie der Original-Studie zu. Senden Sie dazu bitte eine E-Mail an: office@qrs-international.com und fügen Sie bitte Ihrer Nachricht einen Legitimations-Nachweis bei.
Nebenwirkungen
- Muskelkater
In einigen wenigen Fällen ist ein Muskelkater nach der Pelvicenter-Therapie möglich. Wie beim klassischen Muskeltraining sollte daher zu Beginn der Pelvicenter-Therapie die Muskelbelastung bzw. die Intensität moderat gewählt werden um einen evtl. Muskelkater zu vermeiden.
Weitere Informationen
Auf folgenden Internetseiten finden Sie weitere Informationen zum QRS 1010 Pelvicenter.